Wenn Du Dich für eine passende Hochbeetvariante entschieden hast, ist es an der Zeit, das Hochbeet anzulegen. Bei der Auswahl der Erden und Füllstoffe solltest Du vorab wissen, was Du anpflanzen möchtest. Denn ob Blumen, Kräuter oder Gemüse – hier sollte die richtige Erde mit den passenden Nährstoffen ausgewählt werden, damit man viel Freunde an seinen Pflanzen hat und eine bestmögliche Ernte erzielt. Auf dieser Seite erfährst du alles Wissenswerte zum Hochbeet anlegen und befüllen.
Hochbeet anlegen
BEVOR Du das Hochbeet befüllst, solltest Du nachfolgende Checkliste abarbeiten:
- Der richtige Standort und Untergrund: Je nachdem was Du anpflanzen möchtest, suchst Du Dir einen schattigen, halbschattigen oder sonnigen Standort zum Aufstellen des Hochbeetes. Achte auch darauf, ob der Standort wettergeschützt ist oder nicht. Das Hochbeet ist meist zu schwer, um es im befüllten Zustand zu bewegen. Für kleine Tischhochbeete kann man sich überlegen, ob man es auf einen fahrbaren Untersatz stellt oder an den Füßen Rollen anbringt. Als Faustregel wird eine Ausrichtung in Nord-Süd-Richtung empfohlen.
Für den Standort im Garten sollte man den betroffenen Erdbereich in der Größe des Hochbeetes ca. 10-20 cm tief umgraben und den Boden ebnen. So hat das Beet optimalen Bodenkontakt. Stelle das Beet somit nicht einfach so auf die Erde und achte darauf dass das Beet gerade steht. Die ausgegrabene Erde für den Standort kann für die Befüllung des Beetes wiederverwendet werden.
Bitte bedenke beim Aufstellen auf dem Balkon auch das Gesamtgewicht des Beetes im befüllten und bepflanzten Zustand. Es sollte nicht zu schwer für den Balkon sein. Im Zweifel bitte den Vermieter kontaktieren.
- Die Innenverkleidung: Ich empfehle zum Schutz des Materials das Hochbeet (zumindest wenn es aus Holz besteht) mit einer stich- und reißfesten Teichfolie* zu verkleiden. So wird verhindert, dass das Material sich mit Wasser aufsaugt. Die Folie sollte besonders stabil und wasserundurchlässig sein. Wenn man mit Gartengeräten wie Schaufel oder Harke Ihr Beet bearbeitet, sollte die Folie resistent sein. Bei Fertigbausätzen ist die Folie meist dabei, ansonsten kann man sich auch geeignete Teichfolien kaufen und entsprechend zuschneiden. Tipps für die Auswahl der richtigen Folie habe ich hier zusammengestellt.
- Der Wasserablauf: Bei einem mit dem Erdboden verbundenen Hochbeet ist ein Wasserablauf unproblematisch: überschüssiges Wasser wird in den Erdboden abgeleitet. Bei Tischhochbeeten oder Hochbeeten, die nicht mit dem Erdboden verbunden sind, muss man sich Gedanken machen, damit überschüssiges Wasser nicht den Erdboden aufweicht und keine Staunässe erzeugt. Denn zu viel Wasser kann dazu führen, dass die Pflanzenwurzeln faulen und die Blumenerde jährlich erneuert werden muss, da der Boden versalzt. Diese Beete sollte man immer mit Bedacht gießen und ggf. als unterste Schicht eine sog. Drainage einbauen. Ich habe bei meinem Beet als unterste Schicht am Boden einen Blähton* verwendet, der überschüssiges Wasser
speichert und bei Bedarf wieder in die Erde abgibt. Die meisten Balkone oder Terrassen haben ja auch einen natürlichen Regenwasserablauf, sodass es nichts ausmacht, wenn überschüssiges Wasser einfach auf den Boden tropft. Sollte dies nicht gewünscht sein, da ggf. auch Wasserflecken entstehen können, so kann man ein Vlies oder eine kleine Wanne unter das Beet stellen oder darunter befestigen, in dem dann das Wasser aufgefangen wird.
Das Befüllen des Hochbeetes
Hochbeete werden immer in mehreren Schichten befüllt. In der Regel sind es drei bis fünf Schichten. Zunächst stelle ich die Variante des klassischen Hochbeetes für den Garten mit Erdkontakt vor, weiter unten gebe ich für alle Hochbeete für Balkon oder Terrasse ohne Erdkontakt eine weitere Möglichkeit des Befüllens.
Hochbeet mit Erdkontakt
- Das Beet wird am Boden zu ca. 1/5 mit losem, unbehandelten Holzschnitt befüllt. Hierbei kannst du Zweig- und Astreste vom letzten Baumschnitt aus dem Garten oder Heckenverschnitt benutzen. Über diese Schicht soll überschüssiges Wasser absickern. Man kann auch trockenes Waldholz vom Waldboden verwenden. Nach dem Befüllen sollte man das Holz etwas verdichten (einfach ins Beet klettern und mit den Füßen darauf herumtreten), da ansonsten die darüberliegenden Schichten ohne Verdichten langsam nachsinken und das Beet sozusagen der Höhe nach absackt.
- Über die losen Äste wird Laub hinzugegeben und das Beet ebenfalls zu etwa 1/5 befüllt. Wenn man möchte, kann man hierauf noch unbehandelte Kartonreste oder Grasschnitt geben. Auch nach diesem Schritt sollte alles wieder gut verdichtet werden.
- Anschließend wird 1/5 Kompost- oder Muttererde aufgefüllt. Diese kann man aus dem eigenen Komposter nehmen oder man verwendet die Erde, die für den Stellplatz des Beetes weggeschaufelt wurde. Auch hier wieder gießen und ggf. mit den Füßen verdichten, damit die Erde nachsackt. Für das Volumen kann anschließend je nach Bedarf einfache Blumenerde aufgefüllt werden. Erneut zum Verdichten bewässern.
- Für die oberste Schicht wählen man die Erde für den Bepflanzungswunsch aus. Für Kräuter verwendet man spezielle Anzucht- und Kräutererden, für Gemüse (z.B. Tomaten, Möhren oder Salate) entsprechende Gemüseerden. Sofern das Beet lediglich für Blumen genutzt werden soll, reicht auch die einfache Blumenerde.
Die generelle Hinzugabe eines Düngers ist nicht erforderlich, da das Beet ja aus verschiedenen Schichten besteht, die je nach Verottungsgrad genügend Nährstoffe an Ihre Pflanzen abgeben. Nach ca. 6-7 Jahren sollte jedoch die gesamte Befüllung komplett ausgetauscht werden, um den Pflanzen neue Nährstoffe zu geben.
Hochbeet ohne Erdkontakt (Tischhochbeet)
Soweit das Tischhochbeet über einen vernünftigen Wasserablauf verfügt, können Sie mit dem Befüllen loslegen. Auch wenn ich mich wiederhole, möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass besonders beim Tischhochbeet ein guter Wasserabfluss das A und O einer guten Ernte ist. Hier muss besonders darauf geachtet werden, dass kein Wasserstau entsteht und somit unsere schönen Pflänzchen faulige Wurzeln bekommen.
Im Grunde genommen kann man zwar die Schichten so aufbauen wie beim Hochbeet mit Erdkontakt. Als ich mein erstes Hochbeet befüllt habe, standen mir jedoch keine Materialien wie Laub, Schnitthölzer oder Muttererde zur Verfügung. Ich hatte keinen Garten, sondern lediglich einen großen Balkon. Daher habe ich mir folgendes Schichtsystem überlegt:
- Das mit Folie ausgekleidete Hochbeet mit einer Drainageschicht befüllen. Eine Drainageschicht ist eine Schicht, welche das überschüssige Wasser gut ablaufen lässt. Hierbei kann man Blähton verwenden, welchen man in einer Schicht von ca. 8-10 cm auf den Boden des Beetes gibt. Alternativ kann man auch Kies oder Tonscherben Damit die Erde nicht in die Hohlräume der Drainage
geschwemmt wird, sollte man das Ganze noch mit einem Trennvlies bzw. Pflanzvlies abdecken. Alle notwendigen Materialien sind im Baumarkt erhältlich.
- Anschließend gibt man Baum- oder Strauchschnitt darauf. Hier kann man in den Wald gehen und sich trockenes oder abgefallenes Holz, Blätter und kleine Zweige zusammensuchen.
Solltest Du keine Möglichkeit haben, entsprechende Kleinhölzer zu besorgen, dann befülle das Beet einfach mit nährstoffreicher Mutter- oder Humuserde aus dem Baumarkt. In diesem Falle solltest Du ein schmales Tischhochbeet auswählen, welches nicht allzu viel Erde fasst, da Du sonst sehr große Mengen an Erden schleppen und kaufen müsstest. Die mittlere Erdschicht kann man gern mit eigenem Bioabfall wie Eierschalen, Obst- und Gemüseabfällen (ohne Kerne) anreichern.
- Hinsichtlich der weiteren Schichten kann auf die o.g. Punkte 3-5 verwiesen werden. Bei Tischhochbeeten ist euch eine 3-lagige Schicht aus Drainage, Verschnitt oder Muttererde und der Blumen- oder Anzuchterde ausreichend.
Nun bist Du fertig und kannst dich an das Bepflanzen des Beetes wagen. Bitte mische bzw. umgrabe das angelegte Hochbeet nie, da sonst die viele Arbeit umsonst war.