Welche Materialien gibt es und welches ist für mein Hochbeet geeignet?
Holz
Hochbeete aus Holz überzeugen mit einer schönen Optik der Holzmaserung und dem natürlichem Charme, sie bedürfen jedoch einiger Pflege. Je nach gewünschter Festigkeit, Farbe und dem verfügbaren Geld lässt sich ein Hochbeet aus diversen Holzarten fertigen.
EXKURS: Holzarten
Für Anfänger möchte ich kurz einen Exkurs zum Thema Holz geben. Denn bei der Auswahl des Hochbeetes sollte man nicht immer nur auf den Preis schauen und die günstigste Alternative suchen.
Es gibt Nadel- und Laubholz, also Hölzer der Nadel- und Laubbäume. Daneben unterscheidet man noch zwischen Weich- und Hartholz.
Weichholz | Hartholz |
---|---|
einfach zu bearbeiten | resistenter gegen Umwelteinflüsse |
günstiger in der Anschaffung | robust, unempfindlicher ggü. Kratzern |
leichter als Hartholz | schwerer als Weichholz |
anfälliger für Fäulnis, Ungeziefer und anderen äußeren Einflüssen | teurer |
muss mehr gepflegt werden | |
schlechter witterungsbeständig |
Meist wird Nadelholz mit Weichholz und Laubholz mit Hartholz gleichgesetzt. Dies ist jedoch nicht ganz richtig. Ausschlaggebend hierfür ist die sog. Rohdichte (auch Darrdichte genannt) des Holzes. Diese trifft eine Aussage darüber, wie schwer das Holz bei 0% Feuchtigkeit ist und wird in g/cm³ bzw. kg/m³ angegeben. Je geringer die Rohdichte, desto trockener ist das Holz und desto besser brennt es. Weichhölzer sind alle Hölzer mit einer Rohdichte unter 550kg/m³, darüber spricht man von Harthölzern. Im Holzfachhandel werden weichere Hölzer eher für den Möbelbau und Außenbereich eingesetzt, während sich Harthölzer meist im Innenbereich wiederfinden.
Welche Holzart ist für ein Hochbeet geeignet?
Viele fertige günstige Modelle bestehen aus Fichten- oder Kiefernholz. Diese weicheren Holzarten sind in der Anschaffung sehr preisgünstig, jedoch auch anfällig und nicht so witterungsbeständig. Als Budgetlösung eignen sich diese Hölzer für wettergeschütztere Standorte wie auf einer überdachten Terrasse oder Balkon.
Lärche oder Douglasie sind härtere Nadelhölzer. Lärche ist das härteste Holz der bei uns einheimischen Nadelholzbäumen. Holz der Douglasie ist sehr formstabil und weist eine schöne rosa Kernfarbe auf. Wer Wert auf Qualität und Langlebigkeit seines Hochbeetes legt, sollte daher zu diesen Hölzern greifen.
Anfänger oder Hobbyhandwerker sollten zu einer leicht zu bearbeitenden Variante des Nadelholzes greifen. Mit der richtigen Pflege und Nachbehandlung bleibt das Hochbeet aus diesem Material lange Zeit gut erhalten.
Was muss ich bei Holzhochbeeten beachten?
Holzhochbeete unterliegen der Verwitterung, da sie im Außenbereich dem Wetter ausgesetzt sind. Ohne entsprechende Behandlung kann das Holz nässen, faulen, Blauschimmel bilden und durch die Sonneneinstrahlung kann das Holz Risse bekommen und ausbleichen.
Hochbeete sollten in gewissen Zeitabständen gestrichen und imprägniert werden. Mehr hierzu unter Pflege.

Metall
Metallhochbeete können aus verschiedenen Materialien wie Aluminium oder Edelstahl bestehen. Sie sind besonders stabil, langlebig und fast wartungsfrei. Sie bedürfen nicht wie Holz eines Anstrichs. Hierbei gibt es deutliche Preisunterschiede: günstige Modelle bestehen meist aus dünnem Blech, teurere aus dickeren und formstabileren Metall.
Es gilt: einmal viel Geld reingesteckt, hält ein Metallhochbeet ein Leben lang und kann unbedenklich das ganze Jahr
draußen im Garten stehen.
Eine schöne Variante bieten auch Hochbeete aus Mischmaterialien wie Holz und Metall.
Wer etwas mehr ausgeben kann und möchte, kann sich auch für ein Edelrost-Hochbeet entscheiden, welches sehr schön ist.


Stein
Wer wert auf ein stabiles und stylisches Hochbeet als Blickfang für Garten oder Balkon sucht, liegt bei einem Hochbeet aus Stein goldrichtig. Diese sind meist individuell formbar, stabil und sehr gut witterungsbeständig. Die häufigste Variante ist das sogenannte Gabionenhochbeet. Hierbei handelt es sich um mit Steinen gefüllte Drahtgitterkörbe. Die Gabionen gibt es schon fertig zu kaufen – man bekommt das Drahtgitter und die Steine separat und muss diese dann selbst zusammenfügen. Damit die eingefüllte Erde nicht durch Steine und Gitter rutscht, wird eine Folie in das Innere eingespannt.
Selbstverständlich können handwerklich Begabte auch selbst ein Hochbeet aus Stein mauern, jedoch empfehle ich diese Variante dann eher für den Garten. Steine, Gitter und die Folie sind immer als Set oder auch einzeln erhältlich und zusammenstellbar. Wenn man sich das Hochbeet aus Stein selbst zusammenbastelt, hat man große Auswahl bei der Form und Größe des Beetes sowie der Form und Farbe der Steine.
Meines Erachtens sind die Hochbeete aus Stein jedoch nicht ganz so günstig und natürlich relativ schwer, sind jedoch schön anzusehen.

Kunststoff
Kunststoffhochbeete sind preisgünstig, leicht und werden entweder in einem Guss oder zum Zusammenstecken angeboten. Beim Kauf sollte machen darauf achten, hochwertige Kunststoffvarianten auszusuchen, die extra für den Außenbereich gedacht und bereits UV- und wetterbeständig gemacht wurden, da andernfalls das Plastik verwittern kann und dann auch optisch nicht mehr schön ist. Bitte achten Sie beim Kauf auch darauf, dass das Material frei von Schadstoffen ist und nichts in die Erde übergehen kann.

Naturstoffe
Eine neue Variante, die auch für Anfänger geeignet ist, bieten Hochbeete aus Kokosmatten und einem Drahtgestell. Diese sind preisgünstig und leicht aufzubauen. Die Kokosmatte wird von innen am Drahtgestell des Hochbeetes befestigt und kann dann mit Erde befüllt werden. Die Kokosmatte verrottet nicht, muss jedoch nach ca. 4 Jahren ausgewechselt werden.
